Pfandsammler in Wien

Seit dem 1. Januar 2025 gilt in Österreich ein neues Pfandsystem (Einwegpfand), das zu großen Veränderungen im Alltag geführt hat – besonders sichtbar durch das vermehrte Auftreten von Pfandsammlern auf den Straßen Wiens.
Für jede Plastikflasche oder Getränkedose wird nun ein zusätzlicher Betrag von 25 Cent erhoben. Dieser Betrag wird zurückerstattet, wenn die Verpackung in einem größeren Geschäft zurückgegeben wird. Das System soll die Recyclingquote erhöhen und Umweltverschmutzung reduzieren – hat aber auch einige unerwartete Auswirkungen gezeigt.
Immer mehr Menschen – besonders jene in schwieriger finanzieller Lage – sammeln nun leere Verpackungen aus Mülltonnen und öffentlichen Bereichen. Viele Bürger werfen ihre Flaschen und Dosen noch immer weg, ohne zu wissen, dass sie Geld wert sind. Pfandsammler haben diese Gelegenheit schnell erkannt und nutzen sie zur Aufbesserung ihres Einkommens.
Während die meisten Pfandsammler zwischen 60 und 100 Euro pro Woche verdienen, gibt es Berichte über Personen, die an einem einzigen Tag bis zu 100 Euro einnehmen – vor allem in belebten Stadtteilen oder bei Großveranstaltungen.
Rein rechtlich ist das Entnehmen von Verpackungen aus öffentlichen Mülleimern nicht gestattet. Die Wiener Müllabfuhr MA 48 toleriert es derzeit jedoch, solange kein Müll verstreut wird und die öffentliche Ordnung nicht gestört ist.
Bis Ende April 2025 wurden in Österreich bereits über 100 Millionen Flaschen und Dosen zurückgegeben. Man rechnet damit, dass bis Jahresende eine Rücklaufquote von 80 % erreicht wird.
Pfandpflichtige Flaschen und Dosen sind mit einem speziellen Symbol oberhalb des Barcodes gekennzeichnet. Sie können in Geschäften mit Rücknahmeautomaten (wie Billa, Hofer, Spar usw.) zurückgegeben werden.
Fazit: Pfandverpackungen mit Zukunft Das neue System ist ein klarer Erfolg im Kampf gegen Umweltverschmutzung, hat aber gleichzeitig eine neue Möglichkeit des „Zusatzeinkommens“ geschaffen – für alle, die bereit sind, ein wenig Mühe zu investieren. Wenn Sie Ihre Flasche nicht mehr brauchen, werfen Sie sie nicht weg. Geben Sie sie lieber jemandem, dem sie 25 Cent wert ist, oder bringen Sie sie selbst zurück und helfen Sie beim Recyclen.
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