Wir stellen Ihnen einen Künstler vor, der aus der exYu Region stammt, seit vielen Jahren in Österreich lebt und arbeitet und in seiner Freizeit fotografiert.
Der Anlass für dieses Interview mit Moran Zarmak (Pseudonym) ist seine virtuelle 3D-Fotografieausstellung, die vom 15. Mai bis zum 14. September dieses Jahres stattfindet.
Interview
Yuga: Aktuell läuft Ihre Ausstellung von Fotografien. Warum beschäftigen Sie sich mit Fotografie?
Moran Zarmak: Der Wunsch nach kreativem Ausdruck war schon immer bei mir vorhanden. Fotografie erfüllt mich aus mehreren Gründen als Ausdrucksform. Einer der wichtigsten Gründe ist, dass ich durch diese Aktivität nicht nur eine weitere Spur meines eigenen Daseins in dieser Welt hinterlasse, sondern dass sich dies auch auf andere Menschen ausweitet.
Portraitfotografie ist immer eine Interaktion zwischen zwei Menschen und immer das Ergebnis ihres gemeinsamen Handelns bzw. ihrer gegenseitigen Kommunikation. Jedes Porträt verewigt in erster Linie den Menschen in einem Moment seines Daseins und gewährt einen Einblick in einen Teil seiner Essenz, seines Charakters. Gleichzeitig erzählt jedes Porträt auch die Geschichte des Porträtisten. Dies ist auf den ersten Blick oft nicht erkennbar, aber dieses Element existiert definitiv.
Der Betrachter ermöglicht dem Porträt später ein weiteres Leben, auf das weder der Autor noch die porträtierte Person noch Einfluss haben.
Yuga: Wie kam es zur Realisierung dieser Ausstellung?
Moran Zarmak: Bisher habe ich an vielen Gruppenausstellungen teilgenommen und hatte keine Notwendigkeit, meine eigene zu organisieren. Dann haben mich einige Freunde zu einem Zeitpunkt wirklich "gezwungen", das Versprechen abzugeben, dass ich es wirklich einmal tun würde. So wurde ich irgendwie für diese Idee erwärmt und schließlich wurde sie umgesetzt.
Ursprünglich war eine klassische Ausstellung geplant, aber dann kam die Pandemie und legte alles auf Eis. Dann entstand die Idee einer virtuellen Ausstellung, die zu Beginn sehr einfach umzusetzen schien und im Vergleich zur klassischen Ausstellung bestimmte Vorteile versprach.
Die gesamte Arbeit an der Installation dauerte sechs Monate, aber am Ende kamen die positiven Aspekte des Ganzen zum Vorschein. Zum Beispiel in den ersten paar Wochen haben über 500 Personen die Ausstellung besucht. Bei einer klassischen Ausstellung in einem physischen Galerieraum hätte diese Besucherzahl vielleicht erst nach einem Jahr erreicht werden können.
Yuga: Moran Zarmak ist nicht Ihr richtiger Name. Warum ein Pseudonym?
Moran Zarmak: Ein Pseudonym oder Künstlername ist etwas, was Menschen aus den verschiedensten Gründen in bestimmten Bereichen der Kunst verwenden. Der Grund in meinem Fall ist der Wunsch, meine Aktivitäten im Bereich Fotografie von anderen Bereichen meines Lebens abzugrenzen.
Natürlich ist das im Kern nicht möglich, aber die Wahrnehmung des Betrachters ist völlig anders. Er kann sich auf eine völlig andere Weise in die Interpretation des Fotos vertiefen, wenn er nicht durch verschiedene, für das Werk weniger relevante Informationen über den Autor voreingenommen ist.
Yuga: Zukunftspläne?
Moran Zarmak: Mein Wunsch ist es, auch in Zukunft in der Porträtfotografie zu bleiben, da der Mensch für mich wie eine unerschöpfliche Motivation wirkt. Jeder von uns ist eine Geschichte für sich, jedes Leben ist anders und hinterlässt unterschiedliche Spuren. Ich glaube, jeder verdient es, dass zumindest der Versuch unternommen wird, die Prägungen seines Lebens darzustellen und zu bewahren.
Ich arbeite an mehreren alten und neuen Projekten, die eine gewisse Zeit erfordern und bereits seit einigen Jahren laufen. Eines davon ist das Porträtieren von Menschen aus exYu Region, die in einem bestimmten Bereich ihres Lebens überdurchschnittliche Leistungen erbracht haben.
Ich denke, dass wir, obwohl wir als Fremde in gewisser Weise verhindert sind, durchaus fähig sind, erfolgreich zu sein, und das sollte auch gezeigt werden. Vielleicht kommt es irgendwann sogar zur Veröffentlichung eines Monographs zu diesem Thema, wenn die Bedingungen dafür geschaffen sind. Deshalb rufe ich alle Interessierten auf, sich für eine Zusammenarbeit in diese Richtung zu melden. Auch alle, die in ihrem Umfeld solche Persönlichkeiten haben.
Auch wenn ich in Salzburg lebe und arbeite, sollte die Entfernung keine Hürde für eine Zusammenarbeit darstellen.
Virtuelle 3D-Fotoausstellung
Besuchen Sie die Fotoausstellung, indem Sie auf den folgenden Link klicken: "Austellung".
Wir empfehlen, die Galerie auf einem größeren Bildschirm anzusehen, da das Erlebnis wesentlich beeindruckender ist.
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– Interview mit Milan Vuković, Moderator und Redakteur der Sendung „Momentum“ des Wiener Radiosenders Orange.