Das neue Einreise­system in die EU 2025 bringt eine große Veränderung für Reisende aus Serbien und der Region. Wer im Herbst in ein EU-Land reisen möchte, sollte wissen: Ab dem 12. Oktober 2025 wird schrittweise das Entry/Exit System (EES) eingeführt. Dieses ersetzt die bekannten Stempel im Reisepass durch digitale Ein- und Ausreiseregistrierungen.

Beim ersten Grenzübertritt nach diesem Datum dauert die Kontrolle etwas länger als bisher: Die Grenzpolizei nimmt ein Foto Ihres Gesichts und Fingerabdrücke. Diese Daten werden in einem elektronischen Profil gespeichert, sodass spätere Ein- und Ausreisen schneller und unkomplizierter ablaufen.


Wie läuft die Kontrolle an der Grenze ab?

Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto von Serbien nach Ungarn. Am Übergang Horgoš überprüft ein Beamter wie gewohnt Ihren Reisepass und leitet Sie dann zu einem Scanner für Gesichtserkennung und Fingerabdrücke. Der gesamte Vorgang sollte etwa 3–5 Minuten dauern.

Bei der nächsten Einreise geht es deutlich schneller, weil Ihre Daten bereits im System gespeichert sind. Dann genügt eine Bestätigung der Biometriedaten und der Grenzübertritt wird automatisch registriert. An Flughäfen wird das ähnlich wie an automatischen Gates funktionieren: Pass scannen, Kamera prüft Identität – und Sie können weiterreisen.


Was bringt das neue Einreise­system EES 2025?

Der wichtigste Zweck ist, Überziehungen der Aufenthaltsdauer zu verhindern. Die Regel bleibt gleich: maximal 90 Tage innerhalb von 180 Tagen. Das EES zählt automatisch mit und zeigt an, ob jemand zu lange geblieben ist.

Ein weiterer Grund ist mehr Sicherheit. Digitale Registrierung und Biometrie erschweren gefälschte Identitäten, manipulierte Stempel und irreguläre Migration. Die Grenzbehörden haben künftig einen genauen Überblick, wer wann ein- und ausgereist ist.


Für wen gilt EES?

Das System betrifft alle Reisenden, die keine Staatsbürgerschaft der EU, Islands, Norwegens, Liechtensteins oder der Schweiz besitzen – also auch Bürger aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro oder Nordmazedonien.
Nicht betroffen sind Personen mit Aufenthaltstiteln oder langfristigen Visa in der EU sowie Familienangehörige von EU-Bürgern mit entsprechender Aufenthaltskarte. Ebenfalls ausgenommen sind Diplomaten, internationales Personal und bestimmte Berufsgruppen (z. B. Bahn- oder Schiffsbesatzungen).


Wie können Sie sich vorbereiten?

  • Prüfen Sie, ob Ihr Reisepass noch mindestens 6 Monate nach der geplanten Rückkehr gültig ist.
  • Planen Sie beim ersten Grenzübertritt etwas mehr Zeit für die Registrierung ein.
  • Falls das Einreiseland Selbstbedienungskioske oder eine App anbietet, nutzen Sie diese – das verkürzt Wartezeiten.

Beispiel: Wenn Sie erstmals nach Einführung des EES von Belgrad nach Wien fliegen, können Sie (sobald verfügbar) Ihre Daten vorab digital online erfassen. Am Flughafen reicht dann ein schneller Scan an Automaten statt Anstehen bei der Grenzpolizei.


Nächster Schritt – ETIAS

Das ist nicht die einzige Neuerung. Ende 2026 soll zusätzlich ETIAS starten – eine elektronische Reisegenehmigung vor der Einreise in den Schengenraum. Dafür füllt man online ein Formular aus und zahlt eine Gebühr von 20 Euro.

ETIAS funktioniert ähnlich wie das ESTA-System für die USA: Online beantragen, Genehmigung erhalten und ohne zusätzliche Visa reisen.


Fazit

Für die meisten Reisenden aus Serbien und den Nachbarländern bleibt das Reisen in die EU visafrei, aber es kommt ein digitales Ein- und Ausreisesystem hinzu. Wer einen Kurztrip, Familienbesuch oder Shopping-Wochenende plant, sollte beim ersten Mal ein paar Minuten mehr an der Grenze einkalkulieren.

Aktuelle Informationen und offizielle Details finden Sie auf den EU-Webseiten, z. B. europa.eu oder europa.rs.


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