Ab Januar 2025 wird in der gesamten Europäischen Union die verpflichtende Einführung von Echtzeitüberweisungen umgesetzt – Geld kann dann in nur 10 Sekunden überwiesen werden, unabhängig davon, ob es sich um einen Werktag oder ein Wochenende handelt, ob es 11:00 Uhr vormittags oder 02:00 Uhr nachts ist.

Diese große Veränderung kommt dank der neuen EU-Verordnung 2024/886, auch bekannt als „Instant Payment“-Regulierung. Alle Giro- und Sparkonten im Euroraum müssen dann jederzeit Echtzeitüberweisungen kostenlos empfangen können.

Wann tritt die neue Regelung in Kraft?

  • Ab dem 9. Januar 2025 sind alle Banken und Sparkassen in der EU verpflichtet, Echtzeitüberweisungen in Euro gebührenfrei zu empfangen.
  • Bis zum 9. Oktober 2025 gilt eine Übergangsfrist für das Senden von Zahlungen – danach müssen auch ausgehende Überweisungen kostenlos und in Echtzeit erfolgen.

Diese neuen Vorschriften gelten für alle Länder des SEPA-Raums (Single Euro Payments Area), zu dem neben den EU-Mitgliedstaaten auch Länder wie die Schweiz, Norwegen und Island gehören.

Warum wird diese Änderung eingeführt?

Das Hauptziel ist es, den europäischen Zahlungsverkehr moderner und effizienter zu gestalten. Derzeit werden nur etwa 11 % aller Euro-Überweisungen in Echtzeit ausgeführt. Die neue Verordnung soll dies zum neuen Standard machen – zugänglich für alle Nutzerinnen und Nutzer, nicht nur für Unternehmen.

Wie schnell ist „Echtzeit“?

Laut der neuen EU-Verordnung muss jede Euro-Überweisung innerhalb von maximal 10 Sekunden beim Empfänger ankommen – egal ob an einem Werktag, Wochenende oder Feiertag.

Wie bereits erwähnt, lag der Anteil dieser schnellen Überweisungen bisher bei nur rund 11 %. Mit der neuen Pflicht soll sich das deutlich ändern – die Nutzer in ganz Europa können sich auf eine deutlich schnellere und verlässlichere Dienstleistung freuen.

Ist das System sicher – und wie viel kostet es?

Die neue EU-Regelung sieht höchste Sicherheitsstandards vor. Banken müssen den Empfänger sofort und kostenlos verifizieren, um Betrug zu verhindern.

Zudem können Kundinnen und Kunden individuelle Höchstbeträge für Echtzeitüberweisungen festlegen. Zusätzlich müssen Banken täglich ihre gesamten Kundendaten mit den EU-Sanktionslisten abgleichen.

Und was die Kosten betrifft: Gute Nachrichten – Echtzeitüberweisungen werden vollständig kostenlos.

  • Ab Januar 2025 entfallen alle Gebühren für den Empfang von Sofortüberweisungen.
  • Ab Oktober 2025 dürfen auch für das Senden keine zusätzlichen Gebühren mehr verlangt werden.

Viele Banken haben diesen Service bisher separat in Rechnung gestellt – das ist mit der neuen Regelung nicht mehr erlaubt.

Was ist SEPA und wer profitiert von Instant Payments?

SEPA (Single Euro Payments Area) umfasst alle EU-Länder sowie weitere europäische Staaten wie die Schweiz, Norwegen und Island. In diesem Raum gelten einheitliche Regeln für Euro-Zahlungen, was grenzüberschreitende Transaktionen erleichtert.

Die neue EU-Verordnung gilt für alle Kontotypen und alle Kundengruppen im SEPA-Raum – also sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. Beide profitieren künftig von schnellen und gebührenfreien Überweisungen.

Gerade im innereuropäischen Handel ist das ein großer Vorteil: schnellere Zahlungen bedeuten weniger Wartezeiten und mehr Effizienz in der Zusammenarbeit zwischen Firmen.

Brauche ich eine neue App fürs Handy?

Nein. Die Banken sind verpflichtet, ihre Systeme an die neue Regelung anzupassen – Kundinnen und Kunden müssen keine neue App installieren.

Falls nötig, werden die Banken bestehende Banking-Apps automatisch aktualisieren, um den neuen Service zu ermöglichen. Für die Nutzer bleibt alles wie gewohnt – nur deutlich schneller.


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