Wenn man eine Reise nach Wien plant, denkt man meist zuerst an Museen, Schlösser und die Oper – und das zurecht, denn Wien ist eine Stadt der Kultur. Doch wer die Seele einer Stadt wirklich spüren möchte, sollte nicht nur durch Museumshallen gehen, sondern auch über große Stadtmärkte schlendern.

Im 6. Wiener Bezirk – Mariahilf – befindet sich der Naschmarkt, der bekannteste und lebendigste Markt der Stadt. Er ist einer jener Orte, die einem auch ohne Reiseführer zeigen, wie Wien wirklich ist: offen, vielfältig, duftend, lecker und voller Leben.


Ein Farbenmeer aus Düften, Sprachen und Aromen

Den Naschmarkt gibt es bereits seit dem 18. Jahrhundert. Heute erstreckt er sich entlang der Linken Wienzeile zwischen den U-Bahn-Stationen Kettenbrückengasse und Karlsplatz, und trägt seit 1905 seinen heutigen Namen. Auf einer Länge von etwa 1,5 Kilometern befinden sich über 120 Stände, Lokale und Geschäfte, die alles anbieten – von frischem Obst und Gemüse, Fisch, Käse und Gewürzen bis hin zu orientalischen Spezialitäten, Streetfood und exotischen Getränken.

Ein besonderes Erlebnis ist es, den Klang verschiedener Sprachen zu hören – Arabisch, Türkisch, Deutsch, Serbisch, Englisch... – und die vielen Düfte zu genießen, die aus allen Richtungen strömen – von frisch gebackenem Brot über gegrillte Ćevapčići bis hin zu Sushi.


Wo essen, was probieren?

Wenn Sie hungrig sind – gibt es keinen besseren Ort! Auf dem Naschmarkt finden Sie unter anderem:

  • Orient & Occident - türkische Spezialitäten, ausgezeichnete Meze-Teller
  • Neni - israelische Küche, bekannt für Hummus und Shakshuka
  • Umarfisch - Fisch und Meeresfrüchte, etwas teurer, aber lohnenswert
  • Dr-Falafel - preiswerte und köstliche Option für den schnellen Hunger
  • Naschmarkt Deli - beliebte Bar mit Musik und Wiener Hip-Atmosphäre

Probieren Sie auch unbedingt Oliven, Käsesorten, kandierte Früchte, getrocknete Feigen und die berühmte Pistaziencreme – viele Händler bieten kostenlose Kostproben an.


Samstag = Flohmarkt!

Wer den Naschmarkt am Wochenende besuchen möchte, sollte unbedingt am Samstag kommen – dann findet am Ende des Marktes, bei der U4-Station Kettenbrückengasse, der Flohmarkt statt. Dort gibt es alles: alte Bücher, Schallplatten, Möbel, Geschirr, Uhren, Postkarten, Retro-Plakate... oder man genießt einfach einen Spaziergang durch vergangene Zeiten.


Naschmarkt-Museum

Der Naschmarkt ist nicht nur ein Markt, sondern auch ein Teil der Wiener Geschichte. An der Ecke Kettenbrückengasse und Linke Wienzeile befindet sich ein kleines Museum, das dem Naschmarkt gewidmet ist. Fotos, Zeichnungen und Dokumente erzählen, wie sich der Markt vom 18. Jahrhundert bis heute entwickelt hat.

Der Eintritt ist kostenlos. Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Seite der Stadt Wien: Naschmarkt-Museum – Stadt Wien


Tipps für Besucher

  • 🕒 Öffnungszeiten:
    Montag – Freitag: 6:00 – 21:00 Uhr Samstag: bis 18:00 Uhr (Restaurants haben länger geöffnet)
    Sonntag: geschlossen
  • ⏰ Beste Besuchszeit:
    Vormittags oder rund um die Mittagszeit, wenn das Angebot frisch ist und die Atmosphäre lebendig. Besonders freitags und samstags bringen Landwirte ihre eigenen Produkte.
  • 💳 Bezahlung:
    Obwohl viele Händler die Bankkarten akzeptieren, es ist ratsam, auch Bargeld mitzunehmen.
  • 🚇 Anfahrt:
    U-Bahn-Linie U4 – Stationen Kettenbrückengasse oder Karlsplatz

Fazit

Der Naschmarkt ist mehr als nur ein Markt – er ist ein Erlebnis. Ein Ort, an dem Wien sein wahres Gesicht zeigt, das man in keinem Museum findet: bunt, duftend, lebendig, global und gleichzeitig ganz lokal. Wenn Sie auch nur einen Tag in Wien verbringen – verpassen Sie den Naschmarkt nicht!


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