Schloss Belvedere in Wien gehört zu den schönsten barocken Gebäuden der Welt. Es wurde im 18. Jahrhundert errichtet und wird jährlich von fast 2 Millionen Touristen besucht.

Kurze Geschichte

Das Schloss wurde im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz des Prinzen und berühmten Feldherrn Eugen von Savoyen (1663–1736) erbaut.

Der Bau des Unteren Belvedere begann 1714, und von 1720 bis 1723 wurde das Obere Belvedere errichtet.

Wie auch viele andere Wiener Gebäude hat Belvedere den Zweiten Weltkrieg nicht unbeschadet überstanden. Die Gebäude wurden nach dem Krieg restauriert.

Touristisches Angebot

Der Komplex besteht aus zwei Palästen – dem Oberen und Unteren Belvedere – sowie aus einem Park und Gärten voller Skulpturen, Brunnen und Wasserfällen.

Unteres Belvedere

Das Untere Belvedere wurde zwischen 1712 und 1716 erbaut und vom österreichischen Barockarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt entworfen.

Obwohl es auf den ersten Blick bescheiden aussieht, ist dieser Palast im Inneren äußerst prächtig und reich und besteht aus mehreren Teilen:

  • Der Marmorsaal, der sich über zwei Etagen erstreckt und mit Reliefs und Skulpturen gefüllt ist.
  • Der Groteskensaal, dessen Wände und Decke komplett im antiken Stil bemalt sind.
  • Das Goldene Zimmer, das nach der Hochzeit von Marie Antoinette mit Louis Auguste, dem zukünftigen Louis XVI., eingerichtet wurde.
  • Der Donnersaal, in dem sich Altomontes Deckenfresken und Gianantonio Vettis architektonische Dekoration befinden.
  • Das Pradeschlafzimmer, das reich mit Skulpturen von Domenico Parodi und Gemälden von Jonas Drentwett verziert ist. Oberes Belvedere

Oberes Belvedere

Der Bau des Oberen Belvedere begann ein Jahr nach Fertigstellung des Unteren, und es diente dem Prinzen Eugen als Ort zur Unterhaltung und Bewirtung verschiedener Gäste.

Bekannt ist es vor allem für die riesige Sammlung des berühmten Wiener Malers Gustav Klimt, dessen Porträt "Bildnis Adele Bloch-Bauer I" 2006 für 135 Millionen Dollar verkauft wurde.

Neben Klimts Werken werden im Belvedere auch Gemälde jüngerer österreichischer Künstler wie Egon Schiele und Oskar Kokoschka ausgestellt.

Im Oberen Belvedere wurde 1955 der Staatsvertrag zwischen der österreichischen Regierung und den alliierten Besatzungsmächten unterzeichnet, der die moderne Republik Österreich schuf.

Park und Gärten

Der gesamte Komplex ist von wunderschönen Gärten und Parks umgeben, die stark an die des französischen Schlosses Versailles erinnern. Einige davon sind:

  • Der Alpengarten, der als ältester in Europa gilt und für seine zahlreichen japanischen Bonsaipflanzen bekannt ist.
  • Der Botanische Garten, der während der Regierungszeit von Maria Theresia im Jahr 1754 angelegt wurde.
  • Der Kammergarten, in dem Prinz Eugen oft Zeit verbrachte, wenn er alleine sein und in Ruhe nachdenken wollte.

Auf der oberen Ebene befindet sich ein großes Wasserbecken, von dem das Wasser in Kaskaden zum Becken auf der unteren Ebene fließt.

Wichtige Infos

Der Eintritt in den Park ist kostenlos, während die Besichtigung des Schlosses kostenpflichtig ist. Auf der offiziellen Website finden Sie die aktuellen Preise in Englisch und Deutsch.

Es gelten bestimmte Verhaltensregeln, so ist z.B. Fotografieren nicht erlaubt, Hunde sind nicht gestattet, ebenso wie das Rauchen und das Mitbringen von Lebensmitteln.

Das Schloss Belvedere befindet sich im 3. Bezirk von Wien, in der Prinz Eugen-Straße 27, und ist mit der U-Bahnlinie U1 oder den Straßenbahnen 0, 18 oder 71 zu erreichen.

Wenn Sie mit dem Auto anreisen, ist es am besten, im Parkhaus in der Argentinierstraße 29 zu parken. Die Parkgebühr beträgt 3,60 € pro angefangene Stunde.

Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr, während montags nur an Feiertagen geöffnet ist.