Die Kenntnis über Strafen und Vorschriften in Österreich ist für alle Fahrer, die eine Reise oder einen Aufenthalt in diesem Land planen, von großer Bedeutung.
In diesem Artikel werden wir die Verkehrsstrafen in Österreich untersuchen, von den Verstößen, die geahndet werden, über die Höhe der Geldstrafen bis hin zu den möglichen Konsequenzen für Fahrer. Erfahren Sie, wie Sie sicher und im Einklang mit den österreichischen Verkehrsgesetz bleiben können, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden und die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.
Verkehrsstrafen in Österreich – drei Modelle
Strafen für Verkehrsverstöße werden normalerweise über Strafzettel (Organstrafmandat) oder anonyme Strafzettel (Anonymverfügung) eingetrieben.
Das dritte Modell, der sogenannte Strafverfügung, ist für besonders schwere Verstöße vorgesehen, die zu einem Strafverfahren führen können. Es kann auch ein Verfahren zur Entnahme des Führerscheins eingeleitet werden.
Organstrafmandat
Eine Verkehrsstrafe durch einen Strafzettel, dh ein Organstrafmandat, wird von der Polizei vor Ort während einer Verkehrskontrolle verhängt.
Diese Art von Strafe beträgt maximal 90 Euro, wird nur für kleinere Verkehrsverstöße verhängt und muss sofort vor Ort bezahlt oder innerhalb von 14 Tagen per Überweisung beglichen werden.
Wenn die Strafe nicht bezahlt wird, wird ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Es ist wichtig zu beachten, dass gegen eine solche Strafe kein Einspruch erhoben werden kann.
Anonymstrafverfügung
Viele Menschen irren, wenn sie glauben, dass ein anonymer Strafzettel ausgestellt wurde, weil sie anonym gemeldet wurden, einen Verstoß begangen zu haben.
Es handelt sich nämlich um einen Verstoß, der keine strafrechtlichen oder führerscheinbezogenen Maßnahmen nach sich zieht, sodass es unerheblich ist, wer zum Zeitpunkt des Verstoßes das Fahrzeug gefahren hat und der Fahrer anonym bleibt.
Hier geht es in der Regel um Verstöße, die direkt durch öffentliche Überwachung festgestellt werden, wie z. B. Geschwindigkeitsmessungen.
Anhand der Aufnahme wird dann der Besitzer des Fahrzeugs ermittelt und ihm ein Bußgeldbescheid sowie ein Einzahlungsbeleg zugesandt. Wer das Fahrzeug tatsächlich lenkte, interessiert die Polizei nicht.
Bei dieser Art von Strafe beträgt der Höchstbetrag 365 Euro, und die Zahlungsfrist beträgt 4 Wochen.
Gegen diese Verkehrsstrafe kann Einspruch eingelegt werden, wenn die betroffene Person sich benachteiligt fühlt. Der Einspruch muss nicht persönlich eingelegt werden, sondern es wird die Frist für die Zahlung ignoriert, was automatisch ein Verfahren einleitet.
Es sei darauf hingewiesen, dass im Falle eines Einspruchs die Argumente, die Sie von der Schuld freisprechen, kristallklar und überzeugend sein müssen, sonst wird der Einspruch abgewiesen und die entstandenen Kosten steigen erheblich.
Strafverfügung
Wenn die Polizei feststellt, dass ein bestimmter Verkehrsverstoß die Verkehrssicherheit ernsthaft gefährdet hat, wird ermittelt, wer das Fahrzeug gefahren hat, und der Fahrer wird zur Verantwortung berufen.
Gegen einen solchen Bescheid kann innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt schriftlich oder mündlich Einspruch erhoben werden.
Nach Eingang des Einspruchs verliert der Strafzettel seine Gültigkeit, und es wird ein Gerichtsverfahren eingeleitet, nach dessen Abschluss ein gerichtlicher Beschluss über die Entscheidung ergeht.
Vormerksystem
Nach diesem System hat jeder Verstoß eine bestimmte Anzahl von Punkten. Wenn ein Fahrer innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine bestimmte Anzahl von Punkten ansammelt, können verschiedene Konsequenzen eintreten, wie z. B. die Teilnahme an einer zusätzlichen Schulung, die vorübergehende oder dauerhafte Entnahme des Führerscheines.
Natürlich werden nicht alle Verstöße bewertet, sondern nur bestimmte, wie z.B.:
- Fahren unter Alkoholeinfluss (erlaubt sind 0,5 Promille oder 1-2 Bierflaschen bzw. 0,1 Promille für junge Fahrer, deren Führerschein noch auf Probe ist)
- Nicht ordnungsgemäßes Anschnallen von Kindern (oder Fehlen eines Kindersitzes)
- Überfahren einer roten Ampel, bei der die Verkehrssicherheit erheblich gefährdet ist
- Nicht anhalten an einem Stoppschild
Wenn ein Verstoß zweimal hintereinander begangen wird, wird der Fahrer zu einer zusätzlichen Schulung geschickt.
Wenn danach innerhalb von drei Jahren erneut derselbe Verstoß begangen wird, wird der Führerschein mindestens drei Monate lang entnommen.
Wenn ein bestimmter Verstoß innerhalb von zwei Jahren nur einmal bepunktet wurde, werden diese Punkte nach Ablauf von zwei Jahren aus dem System gelöscht.
Geschwindigkeitsüberschreitung
Die häufigsten Verkehrsstrafen, die Fahrer in Österreich zahlen müssen, sind Strafen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt auf zwei Arten, mit beweglichen und stationären Radargeräten.
Mobile Radargeräte sind Handradargeräte, die von der Verkehrspolizei bei Verkehrskontrollen verwendet werden. Bei der Geschwindigkeitsmessung gibt es eine gewisse Toleranz:
- In Ortschaften wird eine Überschreitung von 5 km/h toleriert
- Auf Landstraßen, Bundesstraßen und Autobahnen beträgt die Toleranz 5% über der Geschwindigkeitsbegrenzung
Stationäre Radargeräte sind Geräte, die am Straßenrand installiert sind und eigenständig arbeiten.
Für Geschwindigkeitsüberschreitungen sind Strafen von mindestens 30 € bis zu mehreren tausend Euro oder die Entnahme des Führerscheines vorgesehen, wenn dies als angemessen erachtet wird.
Die vorhergesagten Geschwindigkeiten auf österreichischen Straßen betragen: 50 km/h in besiedelten Gebieten, 100 km/h auf Regional- und Bundesstraßen, 130 km/h auf Autobahnen.
Verkehrsstrafen für falsches Parken
Falsches Parken bedeutet das Parken an einem Ort, an dem dies durch Verkehrszeichen verboten ist, aber auch das Parken ohne entsprechenden Parkschein.
Die Mindeststrafe beträgt 36 Euro und kann wesentlich höher sein, wenn Sie beispielsweise an einem Ort für Behinderte, Rettungsfahrzeuge oder den Zugang zu einer wichtigen Einrichtung parken.
Bei schwereren Verstößen aktiviert die Kontrollbehörde normalerweise den Abschleppdienst, sodass Sie zusätzlich zu einer Geldstrafe von etwa 200 Euro rechnen müssen, um Ihr Auto zurückzubekommen.
Führerschein Entnahme
Die Entnahme des Führerscheines ist zweifellos die schwerwiegendste Verkehrsstrafe, nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Ländern. Dies gilt umso mehr, als damit in der Regel auch hohe Geldstrafen einhergehen.
In Österreich wird der Führerschein in der Regel aufgrund von Alkohol am Steuer oder erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen entnommen, obwohl es auch andere Gründe gibt, wie z. B. das Fahren in falscher Richtung auf einer Autobahn, sogenannte Geisterfahren.
In jedem Fall wird der Fahrer zu einem zusätzlichen Schulung und einem Gespräch mit einem Psychologen geschickt. Wenn der Fahrer nach Wiedererlangung des Führerscheines bald wieder denselben Verstoß begeht, kann dies zu einem dauerhaften Entzug führen.
Was ausländische Führerscheine betrifft, so können sie von österreichischen Behörden nicht entnommen werden, jedoch wird ein Urteil über ein Fahrverbot auf österreichischen Straßen für einen bestimmten Zeitraum sowie eine Geldstrafe verhängt.
„Preisliste“ für Verkehrsstrafen in Österreich
Wir haben einige häufige Verkehrsverstöße und die Höhe der Strafen ausgewählt, von denen wir glauben, dass sie am häufigsten sind:
Art der Straftat | Geldstrafe |
---|---|
Geschwindigkeitsüberschreitung bis zu 30 km/h innerorts | do 72€ |
Geschwindigkeitsüberschreitung von über 30 km/h auf der Autobahn | do 726 € |
Fahren unter Alkoholeinfluss von 0,8 bis 1,2 Promille | 800€ – 3700€ |
Überfahren einer roten Ampel | 50€ – 70€ |
Unerlaubtes Überholen | 35€ – 80€ |
Telefonieren während der Fahrt | 100€ |
Nicht angeschnallt sein | 50€ |
Fehlen der Warnweste | min. 14€ |
Ungeeignete Reifen in Gebieten mit Winterausrüstungspflicht | od 60€ |
Falsches Parken | od 36€ |
Einige Strafen sind festgelegt, während andere nach dem "ab"-Prinzip berechnet werden und können höher ausfallen, wenn die Polizei bei der Kontrolle feststellt, dass dies erforderlich ist.
Angesichts der Tatsache, dass das Leben ziemlich teuer geworden ist, ist es wirklich unüberlegt, Geld für Verkehrsbußgelder auszugeben. Durch die Einhaltung der Vorschriften sparen wir nicht nur das Geld, sondern machen auch den Verkehr sicherer, was eigentlich am wichtigsten ist.
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